Monty Python
Το ματς του αιώνα:
Ελλάδα - Γερμανία
Guten Tag, liebe Sportfreunde,
Wir begrüßen Sie aus dem voll besetzten Olympiastadion in München zum mit Spannung erwarteten Länderkampf Deutschland gegen Griechenland.
Und hier kommt schon die deutsche Mannschaft, angeführt von ihrem Kapitän Bulle Hegel. Die Deutschen laufen ohne Zweifel als Favoriten aufs Feld. Es hat, wie Sie wissen, vor dem Spiel Spannungen innerhalb der deutschen Mannschaft gegeben, die aber inzwischen vom Bundestrainer beseitigt wurden.
Die Deutschen spielen vier-zwo-vier, Leibniz im Tor, die Hinterreihe mit Kant, Hegel, Schopenhauer und Schelling, im Sturm Schlegel, Wittgenstein, Nietzsche und Heidegger und schließlich das Mittelfeld-Duo Beckenbauer und Jaspers. Beckenbauers Aufstellung überrascht ein wenig.
Und das ist das Team der Griechen: Angeführt von Oldtimer Heraklit. Die Griechen spielen in stärkster Besetzung mit Platon im Tor, mit Sokrates als Spitze und Aristoteles als Libero. Aristoteles hat übrigens in dieser Saison einen starken Formanstieg zu verzeichnen.
Archimedes ist wieder fit. Archimedes, der aufgrund einer Gehirnerschütterung lange Zeit nicht spielen konnte.
Schiedsrichter Kon-Fu-Tse Konfuzius und seine beiden Linienrichter, der heilige Augustinus und Thomas von Aquin. Die beiden Mannschaftsführer reichen sich die Hand. Die Stimmung auf den Rängen ist ausgezeichnet. Schiedsrichter Kon-Fu-Tse schaut auf seinen Sand und das Spiel beginnt.
Nietzsche und Hegel. Karl Jaspers mit der Nummer sieben auf dem Außenposten. Wittgenstein geht mit. Beckenbauer bietet sich an. Schelling, Heidegger, Laufwunder Schopenhauer.
Und hier kommen die Griechen. Epikur mit der Nummer sechs, Plotin, Aristoteles, Empedokles von Akragas. Demokrit sucht eine Lücke. Das ist Archimedes. Sokrates im Mittelfeld. Sokrates souverän wie immer. Da ist der Ball, der Ball, und Nietzsche, der sich große Mühe gibt. Kant setzt nach, Schelling hilft hinten aus. Das Spiel der Deutschen läuft sehr gut in diesen Anfangsminuten.
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Null zu null - selbstverständlich werden wir uns in die zweite Halbzeit wieder einblenden. Inzwischen berichten wir vom Semifinale...
...damit ist die Entscheidung gefallen. Im Finale wird er nunmehr gegen sich selbst antreten müssen. Und damit schalten wir zurück ins Olympiastadion zu den letzten Minuten des Philosophie-Finales. Wie ich höre, steht es immer noch null zu null.
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Wenn auch Tore bisher Fehlanzeige sind, kann sich niemand über fehlende Spannung beklagen. Da wird gerade Nietzsche hantiert, weil er sich mit dem Schiedsrichter angelegt hat. Er beschuldigt Konfuzius keinen freien Willen zu haben und Konfuzius zeigt ihm die gelbe Karte. Und das ist Nietzsches dritte Verwarnung in vier Spielen.
Und wer läuft sich da warm? Es ist Marx. Karl Marx. Die Deutschen wechseln also aus. Zu spielen noch genau zwei Minuten. Jetzt müssen die Deutschen kommen. Wen wird Bundestrainer Martin Luther herausnehmen? Den konditionsschwachen Hegel? Den zu eigensinnigen Schopenhauer? Nein, es... es ist Wittgenstein. Wittgenstein läuft vom Platz und hier kommt Marx. Wird er dem deutschen Angriff den nötigen Druck verleihen? Leider nein, schade! Die reguläre Spielzeit ist gleich um. Das sieht ganz nach einer Verlängerung aus, wenn nicht noch ein Wunder geschieht.
Archimedes an der Mittellinie und er hat offenbar eine Idee.
"Heureka!"
Archimedes sieht Sokrates, der spielt zurück zu Archimedes, Archimedes zu Heraklit, der geht vorbei an Marx, Gefahr vorm deutschen Tor, Archimedes völlig frei, kommt an den Ball, flankt zu Sokrates, Sokrates Kopfball - und Tor! Eins zu null durch Sokrates, in der letzten Sekunde erzielt Sokrates durch Kopfball das entscheidennde Eins-zu-Null für die Griechen und die Deutschen diskutieren.
Hegel argumentiert ontologisch, dass die Wirklichkeit a priori nur ein Nebenumstand non-naturalistischer Ethiken ist, Kant protestiert mittels des kategorischen Imperativs, das Tor existiere nur in der Imagination, und Marx behauptet, es war Abseits.
Konfuzius antwortet mit dem Schlusspfiff. Das Spiel ist zu Ende, die deutsche Mannschaft ist geschlagen durch ein bildschönes Tor...
Und da ist die Wiederholung. Archimedes flankt und Sokrates lässt Leibniz keine Chance. Und jetzt sehen Sie nur, die überglücklichen Griechen, diese Freude, Kaiser Sophokles, der wieselflinke Empedokles von Akragas, Epikur, er war der Beste seiner Elf, und Torjäger Sokrates, dem heute das wohl wichtigste Tor seiner Laufbahn gelang.